Fair-Trade-Siegel: Fairtrade, GEPA und Hand-in-Hand im Vergleich
Inzwischen existieren verschiedene Siegel, die angeblich fair gehandelte Lebensmittel kennzeichnen. Das Problem dabei: Der Begriff „Fair Trade“ ist nicht geschützt. Es gibt keine gesetzlich festgelegten Standards, die fair gehandelte Produkte erfüllen müssen. Besonders die Organisationen „World Fair Trade Organization“ (WFTO) und die „Fairtrade Labelling Organizations International“ (FLO) setzen sich für den fairen Handel ein. Ziel der WFTO ist es, Standards für faire Handels-Organisationen zu erarbeiten. Die FLO dagegen vergibt Fairtrade-Siegel auf einzelne Produkte.
Fairtrade
Das Fair-Trade-Siegel der FLO ist das häufigste Logo im Fairen Handel. In Deutschland wird dieses seit 1992 vom Verein „TransFair“ an Unternehmen vergeben. Diese bezahlen für den Verkauf der Produkte mit dem Siegel eine Lizenz. Die Verbraucher können sich bei diesem Siegel sicher sein: Alle Produkte stammen zu 100 Prozent aus fairem Handel.
GEPA
Die GEPA ist Europas größte Fair-Handels-Organisation. Der Importeur arbeitet ausschließlich nach den Kriterien des fairen Handels mit Produzentengruppen und verantwortungsbewussten Unternehmen. Dazu gehören die Zahlung von Mindestpreisen, die Vorfinanzierung der Ernte und langfristige Handelsbeziehungen. Damit geht die GEPA über die Fairtrade-Standards hinaus.
Hand-in-Hand
„Hand in Hand“ ist eine Eigenmarke der Rapunzel Naturkost AG. Produkte, die aus ökologischer Landwirtschaft stammen und zu mindestens 50 Prozent aus fair gehandelten Rohstoffen bestehen, werden mit diesem Zeichen gekennzeichnet. Die Produzenten müssen hier einen Preis für ihre Rohstoffe über Weltmarktniveau erhalten; es muss außerdem eine garantierte Abnahmemenge und langfristige Handelsbeziehungen existieren. Die Mitarbeiter sind hier immer auch sozial abgesichert und Kinderarbeit ist verboten.
Es gibt daneben aber auch den Weltladen-Dachverband, den Direktimporteur und Großhandelsvertrieb EL Puente und die Fairhandelsgenossenschaft dwp sowie weitere kleinere Siegelinitiativen.
Die ebenso bekannten Siegel der Rainforest Alliance und UTZ sind dagegen sogenannte Nachhaltigkeitssiegel. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem ressourcen- und umweltschonenden Anbau der Produkte - und nicht auf dem fairen Handel. Für das Rainforest Alliance Siegel beispielsweise müssen die Arbeiter fair behandelt werden und einen Mindestlohn erhalten. Außerdem müssen Kriterien des Boden- und Gewässerschutzes erfüllt sein.