Ist Kaffee ein Gesundheitsrisiko?
Kaffee hat eine stimulierende Wirkung und damit seinen Ruf in der Medizin: Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System, den Blutzuckerspiegel oder Blutdruck sind Folgen von übermäßigem Konsum.
Aktuelle Studien sprechen dennoch für den Kaffee-Konsum: Er ist das beliebteste Getränk der Deutschen. Ob als Wachmacher am Morgen, als Espresso nach dem Lunch oder beim gemütlichen Beisammensein am Nachmittag - sowohl privat als auch im Büro ist er für viele Genuss und Ritual zugleich und wird aufgrund seiner aufputschenden Wirkung geschätzt. Doch wie gesund ist das koffeinhaltige Heißgetränk tatsächlich? Wie so oft im Leben gilt auch für Kaffee: auf die Menge kommt es an!
Wirkung von Koffein
Kaffee wird aus den gerösteten und dann gemahlenen Bohnen der Kaffeepflanze hergestellt. Auf dem Weltmarkt werden hautpsächlich die Sorten Arabica und Robusta gehandelt. Die Kaffeepflanzen enthalten Koffein und in einigen Sorten geringe Dosen sogenannter ß-Carboline. Kaffee wird daher als Substanz eingestuft, die die menschliche Psyche beeinflusst und zählt zu den sogenannten Stimulantien. Der Koffeingehalt in den Bohnen liegt zwischen ein und zwei Prozent. Im fertigen Kaffee ist der Anteil deutlich geringer. Der Koffeeingehalt liegt dann nur noch bei 0,2 Prozent.
Koffein hat sehr viele Wirkungsfacetten; die spürbarste für den menschlichen Organismus ist jedoch die Anregung des Zentralnervensystems und die Steigerung der Herzfrequenz. Auch eine Stimmungs- und Aktivitätsanregung der Psyche sowie die Steigerung der Reaktionsfähigkeit ist messbar. Dieser aufputschende Effekt wird vom Konsumenten meist aktiv wahrgenommen und auch geschätzt, so dass Kaffee bewusst als „Wachmacher“ und Motivator eingesetzt wird.
Wird Kaffee regelmäßig konsumiert stellt, sich eine Toleranz ein. Das heißt, der Mensch benötigt höhere Dosen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Ab einer kurzfristig konsumierten Menge von einem Gramm Koffein (entspricht etwa zehn Tassen Kaffee) spricht man zudem von einer Überdosierung.
Ist Kaffee ein Gesundheitsrisiko?
Die Standpunkte wissenschaftlicher Untersuchungen zur gesundheitsschädlichen Wirkung von Kaffee sind unterschiedlich. Während ältere Studien dem Kaffee durchweg eine schädliche Wirkung für Herz-Kreislauf-System und den Blutzuckerspiegel attestieren, relativieren dies neuere Untersuchungen. So wird beispielsweise die entwässernde Wirkung, die Kaffee bisher unterstellt wurde, als wissenschaftlich überholt eingestuft. Auch Kaffee trägt wie andere Getränke dazu bei, den Wasserhaushalt des Menschen zu steigern. Auch die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sind inzwischen umstritten.
Festzustehen scheint: nur der übermäßige Konsum, der eine toxische Wirkung hat und zudem Entzugserscheinungen bei der Reduktion des Kaffeekonsums nach sich zieht, sollte vermieden werden. Gegen den Wachmacher am morgen, eine gemütliche Tasse Kaffee am Nachmittag oder einen Espresso nach dem Essen ist also in der Regel nichts einzuwenden.